Dienstag, 5. Juli 2011

"Eine Odyssee" oder "Ein unglaublicher Samstag in 3 Krankenhäusern"

Begonnen hat ja alles sehr entspannt: Samstag Morgen, es stand ausnahmsweise nicht viel auf dem Programm. Jeder ging so seinen Lieblingsbeschäftigungen nach und die Kinderleins spielten derweilen "Boot" auf dem Bürodrehsessel. Das Boot kenterte und die beiden purzelten zu Boden, die Kleine zuerst und die Große einfach drauf. Gehäul im ganzen Hause, die kleine Prinzessin klagte über Schmerzen im Fuß. Mit dem neuen Pipi Langstrumpf Buch beruhigte sie sich aber wieder und schlief sogar ein. Nachdem sie jedoch nach dem Aufwachen noch immer nicht auf das Bein stieg und wenn doch, dann sofort Tränen in den Auge hatte, fuhren wir ins Krankenhaus. Im Wartebereich sitzend bemerkte ich in ihrem Nacken einen geröteten Kreis, genau dort, wo ich eine Woche zuvor einen Zecken entfernte.
Die Unfallärztin untersuchte das Bein und meinte, das da sicher nichts gebrochen ist, aber wenn wir unbedingt wollen, dann können wir es zur Sicherheit röntgen lassen. Wollten wir nicht. Betreffend des geröteten Kreises im Nacken empfahl sie uns einen Kinderarzt oder Hautarzt aufzusuchen - Verdacht auf Borreliose.
Na gut - mit Hilfe eines Freundes bekamen wir einen Termin bei einem Dermatologen für Nachmittag. Kurz vorm Wegfahren in Richtung Hautarzt - alle standen schon beim Auto, schmiss die große Prinzessin die Tür zu. Der Schlüssel steckte Innen, eh klar, oder? DiePapas Schlüssel war zwar da, aber selbst wenn wir gewollt hätten, hätten wir nicht einfach losfahren können, weil DiePapa den Autoschlüssel wenige Tage zuvor verloren hatte. :) Mit roher Gewalt konnte ich dann den Schlüssel mit dem anderen Schlüssel aus dem Schloss drücken. Gerettet!
Die Dermatologin schaute sich den roten Fleck dann lange an, war sich aber schliesslich nicht zu 100% sicher, ob es sich dabei um Borreliose handelt und empfahl uns noch ein zwei Tage den Fleck zu beobachten und dann erneut einen Dermatologen aufzusuchen. Nachdem die kleine Prinzessin in der Zwischenzeit noch immer nicht auf den Fuß auftreten konnte, fragten wir die Dermatologin nach der Unfallstation in dem Krankenhaus, denn irgendwie kam uns die Sache mit dem Fuß trotzdem komisch vor. Prinzesschen ist grundsätzlich nicht sehr wehleidig und die Tatsache, dass sie bei jeder unbeabsichtigten Berührung des Fußes weinte, machte uns stutzig.
Zu unserem Glück gab es in dem Krankenhaus natürlich keine Unfallambulanz (warum hat mich das an dieser Stelle wohl nicht mehr verwundert?) und wir machten uns auf dem Weg ins 3. Krankenhaus des Tages. Das Bein wurde dort schliesslich - nach langer Wartezeit, denn kurz vor uns kam ein Notfall rein - geröngt. Nichts gebrochen - die kleine Prinzessin lässt sich bis heute noch tragen, weil ihr der Fuss so weh tut.
Ein Bild vom Nacken haben wir noch am Sonntag an unsere Kinderärztin geschickt, die eine eindeutige Borreliose diagnostizierte. Seitdem schluckt das Kind widerwillig aber doch 3x täglich Antibiotikum. Aber im Grunde genommen hört sich jetzt alles schlimmer an als es war. Die Prinzessinnen waren äußerst geduldig und wir nahmen's mit Humor, was soll man auch sonst tun?

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